10 Jahre esveo: von Excel-Listen im Studentenwohnheim zu moderner Softwaretechnologie
10 Jahre sind es jetzt schon! Was als nebenberufliches Projekt für die Ablösung eines Excel-Tools begann, ist jetzt der Mittelpunkt unseres beruflichen Wirkens in dem wir uns mit unseren Kunden den verschiedensten prozessualen und geschäftlichen Herausforderungen in Ihren Branchen widmen und Digitalisierung vorantreiben.
Aber fangen wir von vorn an. 2010, T-5 Jahre.
Ein guter Freund aus dem Studium kam im Wohnheim vorbei und benötigte etwas Hilfe mit Excel-Listen in seiner neuen Firma. Kurz in die Domäne eingearbeitet, hatte ich nicht nur technische Lösungen gefunden, sondern zahlreiche Ideen für Erweiterungen, Reporting und Automatisierung, um das Tracking der Projektakquise und Marktanalyse des Unternehmens zu vereinfachen.
Daraus entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit einem Automobilzulieferer, der noch heute zu unseren Kunden zählt und den ich damals nebenberuflich begleitet habe. Bis 2015 habe ich in Zusammenarbeit mit dem Kunden eine epische Excel-Liste geschaffen, die den gesamten Automobilmarkt abbildet, monatlich mit neuen Daten aus dem Vertrieb gefüttert wird und große Teile des Reportings bzgl. Markt und Sales im Unternehmen abbildete.
Take Off. 2015, T=0
Aus ich wird Wir. Aus Excel wird Software. Ich hatte ein Excel-Monster erschaffen, das seinen ganz eigenen Willen hatte und mit ca. 100 Nutzern im weltweiten Einsatz einfach nicht mehr sauber funktionieren wollte. Die Idee war schnell da: Eine Software statt Excel aber es soll Excel-like sein, viele Daten gleichzeitig darstellen und die Bearbeitung direkt in den Zellen ermöglichen. Das war aber 2015 technisch gar nicht so einfach, wie es das heute ist.
Die Idee konnte ich ja selbst gar nicht umsetzen, also holte ich mir Hilfe und so wurde im September 2015 die heutige esveo gegründet die zu dem Zeitpunkt aus 2 Gesellschaftern und einem Werkstudenten bestand. Alles noch nebenberuflich und noch nicht unbedingt mit dem Ziel das lange Zeit zu machen. Wir bauten ein kleines Team aus Studenten auf, mit denen wir das nächste Jahr Herausforderungen analysierten, Konzepte entwickelten und Software bauten. Alles eng zusammen mit unserem Kunden, der uns jede Menge Vertrauen geschenkt hat.
Ende 2016 ging es dann los. Der Go-Live der Software war etwas holprig, aber der Ausblick auf das, was jetzt möglich war, weckte Begehrlichkeiten. Wir hatten die Datengrundlage geschaffen, um die globale Unternehmensplanung für Umsätze, Stückzahlen und Auslastung der Werke auf ein neues Level zu heben. Es war schnell klar, dass das System erweitert werde müsse und wir noch einige Zeit zu tun haben. In 2017 gab ich dann meinen Job auf, wir mieteten ein Büro, stellten unseren ersten Vollzeit-Mitarbeiter ein und erreichten mit unserem kleinen Startup und überschaubaren Budgets, was die großen mit Armeen von Entwicklern und deutlich größeren Budgets machen.
Einer der Erfolgsfaktoren war schon damals echte Agilität. Keine langfristigen, geplanten Anforderungsdokumente und dazugehörige Budgets mit völlig aus der Luft gegriffenen Schätzungen, sondern ein gemeinsames Ziel, Vertrauen ineinander und vollständige Transparenz. Noch heute ist uns das die liebste Art, mit Kunden zusammenzuarbeiten.
Von 2015 bis 2019 bauten wir ein Team aus Entwicklern und Consultants, die neben Ihrer Begeisterung für moderne Softwaretechnologie vor allem Spaß daran haben, sich immer wieder neuen Herausforderungen zu widmen. So wuchsen wir, machten mehr Projekte, gewannen mehr Kunden und blieben immer hungrig.
Im Januar 2019 hatten wir dann bereits den dritten Firmennamen und diese Wechsel waren nicht unbedingt freiwillig. Aus tau2logic wurde enavo und daraus esveo. Aber wofür steht denn esveo?
Escape Velocity/Fluchtgeschwindigkeit, ist die minimale Geschwindigkeit, die benötigt wird, um das Gravitationsfeld eines Objektes zu überwinden. Mit anderen Worten: Den Schwung gewinnen, um hinter sich zu lassen, was einen zurückhält.
Damit hatten wir aber auch endlich einen Namen, der uns begeistert und der auch ein Stück unseren Weg und unseren Anspruch ausdrückt.
Fluchtgeschwindigkeit / escape velocity. 2020, T+5 Jahre.
Corona hat auch uns einmal durchgerüttelt, aber gleichzeitig genau die richtigen Impulse geliefert, dass wir uns weiter entwickeln konnten und neue Kunden gewannen. Wir hatten mittlerweile ein so tiefes Technologieverständnis in bestimmten Bereichen entwickelt, sodass wir merkten, dass wir unseren Kunden nicht nur fachlich extrem zielorientiert beistehen, sondern auch technologisch ganz vorn mitmischen. Andere Softwareunternehmen beauftragten uns ihre Softwareentwickler auszubilden und ihre Software auf den Prüfstand zu stellen.
In dieser Zeit verbreiterten wir uns, wurden erwachsen und professionalisierten unsere Prozesse. Der Spagat zwischen interner Entwicklung und externen Projekten war zunächst schwierig und hatte eine steile Lernkurve.
Für einige von uns war esveo nicht mehr nur ein Job, sondern eine Aufgabe, ein Zuhause. Und so gab es auch Veränderungen in der Gesellschafterstruktur, als langjährige Mitarbeiter und Freunde jetzt auch auf dem Papier gleichberechtigte Partner wurden und wir gemeinsam die Zukunft gestalten.
Gestern. Heute. Morgen. 2025, T+10 Jahre.
Es ist viel passiert! Viele Projekte, viele Parties, viele neue Freunde aber ja, auch viel Stress und die Frage “wie geht es jetzt eigentlich weiter”. Wir hatten mit Problemen zu kämpfen, die wohl niemand auf dem Schirm hat. Dass eine Münchner Anwaltskanzlei im Namen von Facebook Israel uns freundlich, aber bestimmt auffordert, unseren Namen zu ändern, ist so eine Sache.
Wir haben viel zu tun, viele Ideen und viel Verantwortung. Die einstigen Studenten sind alle erwachsen geworden und während wir früher bis spät abends im Büro saßen oder sogar hier geschlafen haben, so erwarten uns heute daheim unsere Partner und Kinder. Das Leben zeigt uns, dass es noch viel größere, emotionalere und wichtigere Aufgaben gibt.
Aktuell stellt die KI-Revolution in Frage, wie Digitalisierung in Zukunft funktioniert, welche Möglichkeiten es gibt und wer eigentlich noch welche Aufgabe hat. Wir schauen mit Neugier auf die Zukunft, denn es gibt noch viel zu lernen und wir müssen uns stetig weiter entwickeln.
So anstrengend und ungewiss es auch manchmal sein mag, es macht Spaß, wir machen es gern und mit Leidenschaft und wenn uns jemand Fragen würde, ob wir diesen Weg wieder einschlagen würden, so ist die Antwort einfach:
Immer wieder!
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